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Die beiden Oberbürgermeister Mike Josef (Frankfurt, v.r.) und Claus Kaminsky (Hanau) im Gespräch mit dem Ersten Beigeordneten des Main-Kinzig-Kreises Andreas Hofmann vor der Kulisse des Kinzigstausees.

Schulterschluss am Kinzigstausee

Aktuelle Projekte, Allgemeines, Presse, Wasserversorgung

Frankfurt, Hanau und Main-Kinzig-Kreis machen ihre Trinkwasserversorgung klimafest

Für einen regionalen Schulterschluss sind am Mittwoch Spitzenvertreter aus Politik und Kommunalwirtschaft an der Kinzigtalsperre bei Bad Soden-Salmünster zusammengekommen. In unmittelbarer Nachbarschaft des Stausees soll ein neues Wasserwerk entstehen, das mit Ultra-filtration jährlich bis zu neun Millionen Kubikmeter Oberflächenwasser aufbereiten und so auf nachhaltige Weise die Trinkwasserversorgung zwischen Main und Kinzig mit absichern soll.

Bauherr dieses hessenweiten Modellprojekts ist der Wasserverband Kinzig (WVK), in dem die Städte Frankfurt und Hanau sowie der Main-Kinzig-Kreis, eine boomende Region mit insgesamt 1,3 Millionen Menschen, vertreten sind. Ein Entwurf der Antragsunterlagen liegt dem Regierungspräsidium Darmstadt zur ersten Vollständigkeitsprüfung vor. Die Unterlagen werden im Anschluss noch angepasst und ergänzt. Danach startet formell das Zulassungsverfahren. Die Investitionskosten für das High-Tech-Wasserwerk inklusive einer acht Kilometer langen Trinkwasserleitung belaufen sich auf ca. 70 Millionen Euro. Nach der behördlichen Zulassung wird umgehend mit der Ausschreibung begonnen, um schnellstmöglich in Betrieb gehen zu können.

Der Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef sprach von „einem Brückenschlag zwischen Stadt und Land: Frankfurt investiert hier in die Versorgungssicherheit seiner Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen. Wir übernehmen auch Verantwortung für den Zusammenhalt in unserer Region und bekennen uns hinsichtlich unserer Wasserbeschaffung zum nachhaltigen Handeln. Diese Form der Trinkwassergewinnung aus einer Talsperre ist nicht nur innovativ und modern, sie ermöglicht uns auch, dem Grundwasser in kälteren Monaten Zeit zur Regenerierung zu geben.“

Eine realistische Visualisierung des geplanten Wasserwerks und sein Platz in der Landschaft

Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky: „Vor mittlerweile 62 Jahren wurde der Wasserverband Kinzig durch die Altkreise Hanau und Gelnhausen sowie die Städte Frankfurt und Hanau gegründet. Seitdem hat sich der Verband zu einem ganzheitlichen wasserwirtschaftlichen Organ in der Main-Kinzig-Region entwickelt. Am Beispiel des Verbandes kann man sehr gut nachvollziehen, wie wichtig gute und zielgerichtete Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und Kreisen ist. Das neue Wasserwerk sorgt für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Wasserversorgung der Menschen in der Region und bis nach Frankfurt und hat dabei immer den Schutz regionaler Ressourcen und der Stabilisierung des ökologischen Gleichgewichts im Blick.“

Für den Main-Kinzig-Kreis sagte der Erste Kreisbeigeordnete und Umweltdezernent Andreas Hofmann: „Wir investieren hier groß in unsere Zukunft und unseren Wohlstand, der natürlich auch eng mit der Prosperität Frankfurts und Hanaus zusammenhängt. Von der aufbereiteten Menge wird die Hälfte des Wassers im Kreisgebiet MKK verbleiben und über unsere Kreiswerke direkt unseren Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen. Zugleich bietet uns das neue Wasserwerk die Chance, diesen wichtigsten aller Rohstoffe nachhaltig zu fördern, Grundwasserreserven zu entlasten und damit eine Sorge vieler Menschen im Fördergebiet zu mildern.“

Peter Arnold, Verbandsvorsteher des WVK, und WVK-Geschäftsführer Dr. Holger Scheffler informierten die Gäste über die Besonderheiten und Herausforderungen des komplexen Vorhabens. Laboruntersuchungen zufolge hat das entnommene Wasser eine sehr gute Ausgangsqualität. Der Aufbereitung liegt ein mehrstufiges Verfahren mit feinster Filter- und Membrantechnik zugrunde. Das aufbereitete Wasser wird dann über eine acht Kilometer lange Transportleitung zum WVK-Hauptwasserwerk in Wächtersbach-Neudorf gepumpt. Im Sommer wird es dort mit aufbereitetem Brunnenwasser gemischt, um es auf die ideale Temperatur zu bringen.

Als klimafest gilt die Aufbereitung des Oberflächenwassers, weil sie eine Antwort auf die klimatischen Veränderungen in Bezug auf den Wasserkreislauf darstellt. Klimawissenschaftler erwarten künftig noch längere Trocken- und Hitzeperioden als bisher sowie mehr Unwetter mit Starkregen, der nicht versickert, sondern auf trockenen Böden schnell abfließt. Durch die Entnahme aus dem Stausee wird dieses neue Reservoir nutzbar gemacht. Das ermöglicht in der kalten, regenreichen Jahreszeit eine Drosselung der Brunnenförderung, sodass der Grundwasserspiegel sich schneller erholen kann.

Regierungspräsident Jan Hilligardt als Vertreter der Genehmigungsbehörde sicherte neben der sorgfältigen Prüfung auch eine zügige Bearbeitung zu. „Mit der Oberflächenwasseraufbereitung betreten wir in Hessen Neuland. Viele weitere Aspekte sind zu betrachten und brauchen Zeit. Für das Verfahren musste sogar eigens eine Verordnung geändert werden. Das RP wird die verschiedenen für das Projekt erforderlichen Zulassungsverfahren mit der nötigen Sorgfalt und Profession durchführen, die Anträge unter Beteiligung aller Fachbehörden gründlich prüfen und – wenn alle Anforderungen erfüllt sind – das Vorhaben unter Einhaltung der notwendigen Randbedingungen genehmigen.“

Schulterschluss an der Kinzigtalsperre (v.l.): Martina Butz (Geschäftsführerin Stadtwerke Hanau), Peter Arnold (Verbandsvorsteher Wasserverband Kinzig), Holger Scheffler (Geschäftsführer Wasserverband Kinzig), Jannik Marquart (Kreisbeigeordneter Main-Kinzig-Kreis), Christian Zimmermann (Bürgermeister Steinau a.d. Straße), Andreas Hofmann (Erster Kreisbeigeordneter Main-Kinzig-Kreis), Oliver Habekost (Geschäftsführer Kreiswerke Main-Kinzig GmbH), Mike Josef (Oberbürgermeister Stadt Frankfurt am Main), Claus Kaminsky (Oberbürgermeister Stadt Hanau), Jan Hilligardt (Präsident RP Darmstadt), Dominik Brasch (Bürgermeister Bad Soden-Salmünster), Isabelle Hemsley (Stadträtin für Infrastruktur, Stadt Hanau)

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Meilensteine

–           2018: Das Umweltministerium Hessens erhebt das Vorhaben zum Pilotprojekt und fördert die wissenschaftliche Begleitung der Versuchsanlage mit 250.000 Euro.

–           2018 / 2019:  externe Experten attestieren dem Projekt sehr gute Erfolgschancen und bestätigen die gewählten technischen Schritte als geeignet.

–           2020 / 2021: Ergebnisse des Pilotversuchs zeigen eine sehr gute Trinkwasserqualität. Auch die Wirtschaftlichkeitsprüfung ist positiv. Der WVK beschließt, eine Großanlage am Kinzigstausee zu errichten.

–           2022 bis März 2025:  Der WVK informiert die Behörden (RP DA, Gesundheitsamt etc.) und die betroffenen Kommunen wiederholt über den Projektstand. Zudem wird das Vorhaben mit Umweltverbänden (BUND, NABU, Schutzgemeinschaft Vogelsberg, IG Wasser südöstlicher Vogelsberg) diskutiert. Phasen von der Vor- bis zur Entwurfs- und Genehmigungsplanung werden durchlaufen.

–           2. Juli 2025: Einreichung der Planunterlagen beim RP Darmstadt zur Vollständigkeitsprüfung

–           voraussichtlich Ende 2025: Start des Zulassungsverfahrens

/von Stefan Röttele

Sicherheit und Vorsorge im Einzugsgebiet der Kinzig

Aktuelle Projekte, Hochwasserschutz, Presse

v.l.: Patrick Weis (WVK-IT-Leiter), Andrea Götze (WVK-Leiterin Finanzen) und Dr. Holger Scheffler (WVK-Geschäftsführer) erläutern das geplante Hochwasserrückhaltebecken an der Bracht. Bürgermeister Andreas Weiher, Ortsbeiratsmitglied Georg Jung und Grundbesitzer Manfred Kistner stehen geschlossen hinter dem Vorhaben.

Bei einem Ortstermin am Montag, 28. Juli, hat sich Wächtersbachs Bürgermeister Andreas Weiher, über den Stand des geplanten Hochwasserrückhaltebecken (HRB) in Weilers/Bracht informiert. Der Wasserverband Kinzig (WVK) plant im Lauf des Kinzigzuflusses oberhalb des Ortsteils den Bau einer ökologisch durchgängigen Anlage. Nach Einreichung der Planfeststellung im Mai rechnet der WVK für 2027 mit dem Start der Bauarbeiten.

Bürgermeister Weiher betonte angesichts spürbar zunehmender Hochwasser- und Starkregenereignisse und einer wachsenden Besorgnis in der Bevölkerung seine Verantwortung für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger: „Wenn es um Leib und Leben, um das Zuhause unserer Menschen und die wirtschaftliche Infrastruktur unserer Region geht, darf es keine halben Lösungen geben. Der Schutz unserer Stadtteile entlang von Bracht und Kinzig hat oberste Priorität. Ich stehe fest hinter dem Projekt des Wasserverbands und biete meine volle Unterstützung bei der Umsetzung an – denn jeder verlorene Zentimeter Rückhaltevolumen kann Millionen an Schäden bedeuten.“

Die Maßnahme ist Teil des umfassenden „Hochwasserschutzplans Kinzig“ aus dem Jahr 2007 und soll zukünftig gemeinsam mit der Kinzigtalsperre und einem weiteren geplanten Rückhaltebecken einen wirksamen Schutz vor einem hundertjährlichen Hochwasser (HQ100) gewährleisten. Geschäftsführer Dr. Holger Scheffler: „Mit dem Becken können wir den Hochwasserabfluss im Unterlauf der Bracht bei Hochwasserereignissen von derzeit ca. 110 Kubikmeter pro Sekunde auf ca. 48 Kubikmeter pro Sekunde reduzieren. Das schützt nicht nur Weilers und Wächtersbach, sondern hat sogar noch spürbare Wirkung in der Kinzig bis nach Gelnhausen und Hanau.“

Das geplante Trockenbecken ist landschaftsverträglich konzipiert, mit einem rund 420 Meter langen und ca. acht  Meter hohen Damm, der sich unauffällig ins Gelände einfügt. Die Durchgängigkeit für Fische und Tiere wird gewährleistet – der Stauraum wird in normalen Zeiten landwirtschaftlich genutzt. Die Investitionsumme beträgt aktuell 15 Millionen Euro. Ein digitales Mess-Monitoring sorgt für zeitgemäße Überwachung im Rahmen eines vernetzten Schutzsystems entlang der Kinzig.

Die Planfeststellung wurde im Mai 2025 beim Regierungspräsidium Darmstadt eingereicht. Die Offenlegung der Planunterlagen läuft mit einer Prüf- und Genehmigungszeit von etwa 12 bis 18 Monaten, gefolgt von einer EU-weiten Ausschreibung und Vergabe. Der Bau soll ca. 2027 beginnen, die Inbetriebnahme ist für 2029/2030 vorgesehen. Bürgermeister Andreas Weiher und Dr. Holger Scheffler fassen zusammen: „Dieses Projekt steht für eine vorausschauende Daseinsvorsorge. Es ist das richtige Signal zur rechten Zeit – für eine Region, die gemeinsam Verantwortung übernimmt.“

/von Stefan Röttele

Pilotprojekt des Landes Hessen

Aktuelle Projekte, Presse, Wasserversorgung

v.l.: Dr. Holger Scheffler (Geschäftsführer WVK), Michael Ruhl (Staatssekretär HMLU), Dr. Hans-Otto Wack (wissenschaftlicher Berater WVK), Peter Arnold (Verbandsvorsteher WVK), Dr. Wilhelm Bouwer (Abteilungsleiter im HMLU)

 

Staatssekretär Ruhl informiert sich über die geplante Trinkwasseraufbereitung an der Kinzigtalsperre

Michael Ruhl, Staatssekretär des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat (HMLU), hat sich am Freitag (4. Juli 2025) am Kinzigstausee über die geplante neue Trinkwasseraufbereitung informiert. In unmittelbarer Nachbarschaft der Talsperre sollen ab 2028/29 bis zu neun Millionen Kubikmeter Wasser aus dem Staukörper entnommen, mittels modernster Technik aufbereitet und für die Region Rhein-Main-Kinzig bereitgestellt werden. Die Grundwasserförderung in diesem Randbereich des Vogelsbergs kann so während der nassen Jahreszeiten gedrosselt werden und damit zur Wiederaufspiegelung der Wasserstände in den Brunnen beitragen.

Peter Arnold, Vorsteher des Wasserverbands Kinzig (WVK), und Geschäftsführer Dr. Holger Scheffler sowie der wissenschaftliche Berater des WVK, Dr. Hans-Otto Wack, konnten dem Gast zudem die erfreuliche Mitteilung machen, dass an diesem Mittwoch der umfangreiche wasserrechtliche Antrag für die erforderlichen Gestattungen zur Vollständigkeitsprüfung beim Regierungspräsidium (RP) Darmstadt eingereicht worden ist – ein wichtiger Meilenstein für das 70 Millionen Euro-Vorhaben, dessen Machbarkeitsversuche 2018 zum Pilotprojekt des Landes Hessen erhoben und mit 230.000 Euro gefördert wurden.

Staatssekretär Michael Ruhl beglückwünschte den WVK zur Erreichung des Meilensteins. „Dieses neue Wasserwerk gehört zu den Pilotvorhaben in Hessen, die wir seitens der Landesregierung mit großem Interesse verfolgen. Wir haben gerade wieder eine extrem heiße und trockene Phase des Sommers. Es ist offenkundig, wie wichtig es ist, unsere Infrastruktur, zu der die Einrichtungen der Trinkwasserversorgung zählen, an den Erfordernissen des Klimawandels auszurichten. Mit der geplanten Trinkwasseraufbereitung an der Kinzigtalsperre stärken wir die nachhaltige Versorgungssicherheit der Region.“

/von Stefan Röttele
Andreas Weiher (l.) Bürgermeister von Wächtersbach, und Dominik Brasch (r.), Bürgermeister von Bad Soden Salmünster, stellen sich hinter das Projekt.

Acht Kilometer neue Wasserleitung verbinden Stausee mit Neudorf

Aktuelle Projekte, Wasserversorgung

Versammlung für Eigentümer und Pächter am 18. März 2025: Andreas Weiher (l.) Bürgermeister von Wächtersbach, und Dominik Brasch (r.), Bürgermeister von Bad Soden Salmünster, stellen sich hinter das Projekt.

Mit einer Informationsveranstaltung haben am Dienstagabend die Gespräche des Wasserverband Kinzig (WVK) mit Anrainern der geplanten neuen Wasserleitung begonnen. 72 Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Pächterinnen und Pächter folgten der Einladung ins Spessart Forum von Bad Soden Salmünster, um sich über den voraussichtlichen Verlauf der rund acht Kilometer langen Rohrleitung, die notwendigen Eingriffe in die Grundstücke sowie über die Modalitäten von Entschädigung zu informieren.

Anlass für den Leitungsbau ist das ebenfalls vom WVK geplante neue Wasserwerk an der Kinzigtalsperre (bei Ahl), wo ab 2028/29 jährlich bis zu neun Millionen Kubikmeter Wasser aus dem Stausee zu Trinkwasser aufbereitet werden soll. Dieses Wasser muss zum Hauptwasserwerk des WVK nach Wächtersbach-Neudorf transportiert werden.

Christoph Blesch, Planer des Ingenieurbüros Baurconsult, stellt den Anrainern der geplanten neuen Wasserleitung, den letzten Stand der Planungen vor.

Christoph Blesch, Planer des Ingenieurbüros Baurconsult, stellt den Anrainern der geplanten neuen Wasserleitung, den letzten Stand der Planungen vor.

WVK-Geschäftsführer Holger Scheffler stellte heraus, dass es sich um ein zukunftsweisendes Projekt handelt, das neben dem wachsenden Trinkwasserbedarf der Region – mehr als die Hälfte des aufbereiteten Trinkwassers verbleibt im Main-Kinzig-Kreis – auch eine Antwort auf den Klimawandel gibt. Vor allem in der kälteren Jahreszeit können die Grundwasserbrunnen ihre Förderung drosseln, die Reservoirs sich folglich besser erholen.

In einer moderierten Eingangsrunde stellten sich die Bürgermeister von Bad Soden-Salmünster und Wächtersbach, Dominik Brasch und Andreas Weiher, klar hinter das Vorhaben und warben um Akzeptanz. „Von einem boomenden Ballungsraum profitieren wir alle“, betonte Andreas Weiher. Für beide Städte bringt das neue Wasserwerk die Option, die eigene Versorgung abzusichern, ohne dafür eigene Mittel aufwenden zu müssen.

Besonderheiten des Leitungsverlaufs sind die notwendigen Querungen der Kinzig sowie von Straßen und Bahnlinien. Außerdem sind die Belange des Naturschutzes stark berücksichtigt worden – die Feuchtwiesen von Ahl bleiben unberührt. Im Zuge der „im partnerschaftlichen Geist“ aufgenommenen Gespräche und dem dann startenden formalen Prozesses zur Flächenordnung und Entschädigung, für die der WVK die Hessische Landgesellschaft beauftragt hat, wird der endgültige Verlauf der Leitung, der Ende 2025 dann auch zur Genehmigung eingereicht wird, noch genauer fixiert.

Übersichtskarte der Hessischen Landgesellschaft zur Illustration des voraussichtlichen Leitungsverlaufs. Oben rechts: das geplante neue Wasserwerk am Stausee, unten links: das WVK-Hauptwasserwerk in Neudorf.

Übersichtskarte der Hessischen Landgesellschaft zur Illustration des voraussichtlichen Leitungsverlaufs. Oben rechts: das geplante neue Wasserwerk am Stausee, unten links: das WVK-Hauptwasserwerk in Neudorf.

/von Stefan Röttele

Neues Wasserwerk auf der Zielgeraden

Aktuelle Projekte, Wasserversorgung

v.l. Peter Arnold (Verbandsvorsteher WVK), Thorsten Stolz (Landrat Main-Kinzig-Kreis & Stv. Verbandsvorsteher WVK), Holger Scheffler (Geschäftsführer WVK), Dr. Kaj Lippert (Björnsen Beratende Ingenieure). In der Mitte eine fotorealistische 3D-Darstellung des geplanten Oberflächenwasserwerks an der Kinzigtalsperre.

Die Planung für das neue Wasserwerk an der Kinzigtalsperre ist abgeschlossen und wird in Kürze zur Genehmigung eingereicht. Eine erfolgreiche Prüfung vorausgesetzt könnten ab 2028 jährlich neun Millionen Kubikmeter Wasser aus dem Stausee entnommen und direkt vor Ort zu Trinkwasser aufbereitet werden. Bei einem Ortstermin am Stausee am Mittwoch, 12.3.2025, informierten der Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Thorsten Stolz, zusammen mit Peter Arnold, Verbandsvorsteher des Wasserverband Kinzig und Holger Scheffler, Geschäftsführer des Wasserverband Kinzig über den neuesten Stand des Vorhabens.

Landrat Stolz würdigte das neue Wasserwerk als eines der zentralen Vorhaben für die Versorgungssicherheit des Landkreises, der Stadt Hanau und der Stadt Frankfurt am Main. Die Mitglieder des WVK treiben das Oberflächenwasserwerk als Gemeinschaftsprojekt auf Augenhöhe mit aller Kraft voran. „Mehr als die Hälfte des aufbereiteten Wassers verbleibt im Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Hanau. Damit sichern wir nicht nur den Wohlstand unserer Region und ihre Menschen ab. Wir stellen uns proaktiv den wachsenden Herausforderungen entgegen, die der Klimawandel mit sich bringt und schonen unsere Ressourcen.“

Längere Trockenphase, weniger Regen, dafür mehr Unwetter mit Starkregen führen dazu, dass selbst in der wasserreichen Region zwischen Spessart und Vogelsberg die Grundwasserspiegel strapaziert werden. Mit Hilfe der Aufbereitung von Oberflächenwasser, das sonst einfach abfließen würde, kann zumindest in der kälteren Jahreszeit die Grundwasserförderung gedrosselt werden, sodass sich die Reservoirs besser erholen können.

Im Wasserverband Kinzig sind die Mitglieder Stadt Frankfurt am Main (77,9% Anteil), die Stadt Hanau (11,8% Anteil) und der Main-Kinzig-Kreis (10,3% Anteil) vertreten. Der WVK betreibt darüber hinaus die Talsperre am Kinzigstausee zum Hochwasserschutz und fördert über seine Brunnen jährlich bis zu 4,5 Millionen Kubikmeter Grundwasser. Bei der Trinkwasserversorgung kommt mit der Oberflächenwasseraufbereitung künftig eine weitere starke Säule hinzu.

Geschäftsführer Holger Scheffler stellte heraus, dass für die Erzielung höchster Trinkwasserqualität für die Menschen in unserer Region keine Kosten und Mühen gescheut werden. Für das neue Wasserwerk werden rund 70 Millionen Euro investiert. „Das Wasser aus dem Stausee hat eine sehr hohe Ausgangsqualität – das haben unsere Tests in der Vergangenheit bewiesen. Mit Hilfe feinster Filter- und Membrantechnik machen wir daraus bestes Trinkwasser. Gemischt mit dem aufbereiteten Wasser aus den Brunnen stellen wir es dann unseren Mitgliedern zur Verfügung.“

Neun Jahre nach Beginn der Pilotphase stellt die Einreichung der Planunterlagen für den Verband und seine Mitglieder einen wichtigen Meilenstein dar. Zwischenzeitlich war das Vorhaben vom Land Hessen zum Leuchtturmprojekt erhoben und mit 230.000 Euro gefördert worden. Hessenweit gibt es bislang keine Oberflächenwasserförderung und -aufbereitung dieser Größenordnung aus einer Talsperre – weder hinsichtlich der Mengen noch der technischen Verfahrensreife.

Der WVK plant wie bisher bewährt neue Workshops mit Naturschutzverbänden und -vereinen. Zu einer geplanten Trinkwasserleitung und ihrem Verlauf beginnt in Kürze das Gespräch mit den Grundstückseigentümern und Pächtern.

 

Meilensteine bisher:

  • 2018: Das Umweltministerium Hessens erhebt das Vorhaben zum hessischen Pilotprojekt und fördert die wissenschaftliche Begleitung der Versuchsanlage mit 230.000 Euro.
  • 2018 / 2019:  Gutachten und Stellungnahmen externer Experten attestieren dem Projekt sehr gute Erfolgschancen und bestätigen die gewählten technischen Schritte als geeignet.
  • 2020 / 2021: Die Auswertung der Ergebnisse der Versuchsanlage bestätigen, dass eine sehr gute Trinkwasserqualität vorliegt und auch die angestrebte Aufbereitungsmenge möglich ist. Das Vorhaben wird als wirtschaftlich machbar eingeschätzt. Der Wasserverband Kinzig (WVK) beschließt, eine entsprechende Großanlage am Kinzigstausee zu errichten. Früh tritt er dazu in Dialog mit den Behörden und versichert sich der Unterstützung namhafter Experten für Planung, Wasseranalytik, Wasserwirtschaft und Ökologie
  • 2022 bis März 2025:  Der WVK informiert die Behörden (RP DA, Gesundheitsamt etc.) und die betroffenen Kommunen mehrfach über den Projektstand. Eingehend wird das Vorhaben mit Umweltverbänden (BUND, NABU, Schutzgemeinschaft Vogelsberg, IG Wasser südöstlicher Vogelsberg) diskutiert. Phasen der Vor- bis zur Entwurfs- und Genehmigungsplanung werden durchlaufen.

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  • März / April 2025: Einreichung der Planunterlagen beim RP Darmstadt: Bestandteil sind Fachexpertisen zur Mengenverfügbarkeit von Rohwasser auch in Trockenperioden, zum Erfüllen von gesetzlichen Vorgaben besonders im Naturschutz, zu den Wasserqualitäten sowie ein sehr detailliertes Risikomanagement, mit dem sich Extremwetter und andere Risiken wie Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen beherrschen lassen.

 

Wichtiges in Kürze:

  • Avisierte Mengen: pro Jahr bis zu neun Millionen Kubikmeter Wasser aus dem Stausee (ca. die Hälfte davon für den Main-Kinzig-Kreis)
  • Geschätztes Investitionsvolumen: ca. 70 Mio. Euro
  • Ort: seitlich der Kinzigtalsperre, direkt unterhalb der Kreisstraße K987, zusätzlich zum Wasserwerk geplant ist eine von der K987 abgehende, kurze Erschließungsstraße. Außerdem eine acht Kilometer lange Trinkwasserleitung zum Wasserwerk des WVK in Wächtersbach-Neudorf
  • Die Aufbereitung von Oberflächenwasser kann die Grundwasserförderung durch Brunnen in der kalten Jahreszeit entlasten. Derzeit betreibt der Wasserverband Kinzig zehn Brunnen mit einer genehmigten Fördermenge von maximal 4,55 Mio. Kubikmeter pro Jahr
  • Kommunikation: Der WVK plant neue Workshops mit Naturschutzverbänden und -vereinen. Zur neuen Trinkwasserleitung und ihrem geplanten Verlauf beginnt in Kürze das Gespräch mit betroffenen Grundstückseigentümern und Pächtern
/von Stefan Röttele

Kinzigtalsperre – Vertiefte Sicherheitsüberprüfungen

Aktuelle Projekte, Hochwasserschutz

Spätestens alle 20 Jahre müssen Talsperren auch in Hessen einer vertieften Sicherheitsüberprüfung unterzogen werden.

 

Die erste vertiefte Sicherheitsüberprüfung der Kinzigtalsperre wurde nach der Inbetriebnahme 1982 im Jahr 2002 durchgeführt. Bei jeder vertieften Sicherheitsüberprüfung wird der Stausee entleert, um auch die unter Wasser befindlichen Anlagenteile begutachten und gegebenenfalls sanieren zu können.

Impressionen der vertieften Sicherheitsüberprüfung in 2002

 

Die nächste vertiefte Sicherheitsüberprüfung war für 2022 vorgesehen. Die vorbereitenden Arbeiten wurden im Frühjahr 2022 begonnen. Der Abstau des Sees veränderte das Landschaftsbild:

 

Damit alle Fische die „Urlaubsreise“ gut überstehen, wurde mit Unterstützung eines Fachbetriebes von der Ostsee und den Mitgliedern des Angelsportvereins Eisvogel Birstein über mehrere Tage das Abfischen durchgeführt.

 

 

Ein Teil der Fische kam in die Teiche des Angelsportvereins. Der Rest wurde bei einem Fischereibetrieb untergebracht. Sobald der Stausee wieder dauerhaft mit Wasser gefüllt ist, kehren alle Fische in ihren angestammten Lebensraum zurück.

Die „Urlaubsreise“ der Fische stieß auch beim hr-Fernsehen auf großes Interesse.

 

 

 

 

 

 

 

Zur Rückhaltung von Sedimenten wurde an der alten Baubrücke aus der Entstehungszeit des Staudamms eine kleine Sperre errichtet.

Zum Staudamm hin wurde zur Trockenhaltung des Arbeitsbereiches ein Leitgerinne für die Kinzig hergestellt. So kann wahlweise der Bereich vor den Wehrfeldern oder dem Grundablass wasserfrei gehalten und die dort vorhandenen Betonteile begutachtet und in Stand gesetzt werden.

 

 

 

 

 

Für die Betoninstandsetzung wurde im Stauraum ein Gerüst aufgebaut, denn für die vertiefte Sicherheitsüberprüfung 2022 war eine komplette Sanierung der Betonbauteile und die Erneuerung der Wehrklappen inklusive der gesamten Hydraulik vorgesehen.

 

Am 03.11.2022 besuchte Herr Staatssekretär Oliver Conz den Geschäftsführer des WVK und überbrachte für die Erneuerung der Wehrklappen einen Förderbescheid in Höhe von ca. 1,1 Mio. €.

 

 

 

 

Durch Lieferengpässe aufgrund der Pandemie sowie des Ukraine-Krieges und auch witterungsbedingte kleine Hochwasser verzögerten sich die Arbeiten. Daher mussten mit Beginn der Frostperiode 2022 die Bauarbeiten eingestellt und teilweise in das Jahr 2023 verschoben werden.

 

Der Hochwasserschutz durch die Kinzigtalsperre war und ist jederzeit, auch während der Baumaßnahmen, sichergestellt.

/von geschwindner@wasserverband-kinzig.de

Kinzigtalsperre – Stahlwasserbau

Aktuelle Projekte, Hochwasserschutz, Termine und Aktivitäten

Erneuerung der Steuer- bzw. Regelorgane

Zur Steuerung der Kinzigtalsperre werden hochpräzise Steuerungsorgane wie Schieber oder ähnliches benötigt. Nach über 40 Jahren Betrieb mussten auch diese Organe der Talsperre erneuert werden.

Die Erneuerung von Einlauf-, Auslauf- und Regulierschütz als wesentliche Elemente der verlässlichen Steuerung der Talsperre und Energieerzeugung wurden im Zeitraum Mai bis November 2021 durchgeführt.

Als besondere Herausforderung stellte sich heraus, eine technische Möglichkeit zum Ausbau und Einbau der Anlagenteile und zur Abdichtung des Grundablasses mittels eines aus drei großen Stahlplatten bestehenden Notverschlusses zu finden. Unter anderem mussten auf den Wehrpfeilern Konsolen errichtet werden, damit sich auf diesen ein spezieller Kran zum Heben und Wiedereinbau von Rechen, Rechenreinigungsmaschine (RRM) und Notverschlussplatten abstützen konnte.

 

Aufgabe des Notverschlusses war es, den Grundablass soweit wie möglich abzudichten, damit die eigentlichen Sanierungsarbeiten im Trockenen ausgeführt werden konnten.

Es wurden drei komplett neue Schieber hergestellt und eingebaut. Auch die Hydraulikanalage zu deren Bedienung/Steuerung wurde dem Stand der Technik entsprechend vollständig erneuert, so dass für die kommenden Jahrzehnte wieder eine verlässliche Steuerung der Talsperre sichergestellt ist.

Auch die Stauhöhe des Sees wurde an die Baumaßnahmen angepasst. Im Sommer liegt der Wasserspiegel normalerweise bei 7,50 m. Für die Dauer der Baumaßnahmen wurde ein Wasserstand von max. 4,50 m angestrebt. Entgegen der vorherigen Sommer stellte sich dieser Sommer recht wetterunbeständig dar, sodass die Talsperre auch ihrer Hauptaufgabe dem Hochwasserschutz vermehrt nachkommen musste. Aufgrund der Baumaßnahmen war jedoch nur ein maximaler Einstau bis 8,30 m Höhe möglich. Der Durchfluss der Kinzig wurde mit großen Pumpen und einem Konstrukt aus Schläuchen sichergestellt.

 

 

Als Mitte 2021 die Flutkatastrophe im Ahrtal ganz Deutschland aufschreckte, löste das natürlich auch Befürchtungen für unseren Kreis aus. Doch die Wetterlage blieb stabil bzw. beherrschbar und die Talsperre konnte trotz der Baumaßnahmen ihre Aufgabe jederzeit erfüllen.

/von geschwindner@wasserverband-kinzig.de

Langzeitpumpversuch abgeschlossen

Aktuelle Projekte, Wasserversorgung

31.03.2014 – Der im Rahmen der Umsetzung der umweltschonenden Grundwassergewinnung durchgeführte Langzeitpumpversuch im Fördergebiet Kirchbracht und am Brunnen Illnhausen wurde im März 2014 plangemäß abgeschlossen.

Im Laufe des mehr als 16 Monate andauerden Pumpversuchs wurden eine Vielzahl von Daten erfasst, die derzeit durch die beauftragten Gutachterbüros ausgewertet werden. Mit Hilfe der gewonnenen Daten und der daraus generierten Informationen wird es möglich sein, das Verständnis des hydrologischen Systems wesentlich zu erhöhen und alle weiteren Schritte im Einklang mit den Vorgaben der umweltschonenden Grundwassergewinnung und zum Wohle der Region anzugehen. Sobald belastbare Auswertungen vorliegen wird der Wasserverband Kinzig diese in gewohnter Weise publizieren und öffentlich diskutieren.

/von admin

Wetter in Wächtersbach


HLNUG – Pegelstände

HLNUG – Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
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Wasservervabd Führung© shutterstock.com by Giorgio Rossi

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