Versammlung für Eigentümer und Pächter am 18. März 2025: Andreas Weiher (l.) Bürgermeister von Wächtersbach, und Dominik Brasch (r.), Bürgermeister von Bad Soden Salmünster, stellen sich hinter das Projekt.
Mit einer Informationsveranstaltung haben am Dienstagabend die Gespräche des Wasserverband Kinzig (WVK) mit Anrainern der geplanten neuen Wasserleitung begonnen. 72 Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Pächterinnen und Pächter folgten der Einladung ins Spessart Forum von Bad Soden Salmünster, um sich über den voraussichtlichen Verlauf der rund acht Kilometer langen Rohrleitung, die notwendigen Eingriffe in die Grundstücke sowie über die Modalitäten von Entschädigung zu informieren.
Anlass für den Leitungsbau ist das ebenfalls vom WVK geplante neue Wasserwerk an der Kinzigtalsperre (bei Ahl), wo ab 2028/29 jährlich bis zu neun Millionen Kubikmeter Wasser aus dem Stausee zu Trinkwasser aufbereitet werden soll. Dieses Wasser muss zum Hauptwasserwerk des WVK nach Wächtersbach-Neudorf transportiert werden.

Christoph Blesch, Planer des Ingenieurbüros Baurconsult, stellt den Anrainern der geplanten neuen Wasserleitung, den letzten Stand der Planungen vor.
WVK-Geschäftsführer Holger Scheffler stellte heraus, dass es sich um ein zukunftsweisendes Projekt handelt, das neben dem wachsenden Trinkwasserbedarf der Region – mehr als die Hälfte des aufbereiteten Trinkwassers verbleibt im Main-Kinzig-Kreis – auch eine Antwort auf den Klimawandel gibt. Vor allem in der kälteren Jahreszeit können die Grundwasserbrunnen ihre Förderung drosseln, die Reservoirs sich folglich besser erholen.
In einer moderierten Eingangsrunde stellten sich die Bürgermeister von Bad Soden-Salmünster und Wächtersbach, Dominik Brasch und Andreas Weiher, klar hinter das Vorhaben und warben um Akzeptanz. „Von einem boomenden Ballungsraum profitieren wir alle“, betonte Andreas Weiher. Für beide Städte bringt das neue Wasserwerk die Option, die eigene Versorgung abzusichern, ohne dafür eigene Mittel aufwenden zu müssen.
Besonderheiten des Leitungsverlaufs sind die notwendigen Querungen der Kinzig sowie von Straßen und Bahnlinien. Außerdem sind die Belange des Naturschutzes stark berücksichtigt worden – die Feuchtwiesen von Ahl bleiben unberührt. Im Zuge der „im partnerschaftlichen Geist“ aufgenommenen Gespräche und dem dann startenden formalen Prozesses zur Flächenordnung und Entschädigung, für die der WVK die Hessische Landgesellschaft beauftragt hat, wird der endgültige Verlauf der Leitung, der Ende 2025 dann auch zur Genehmigung eingereicht wird, noch genauer fixiert.